Wann sind Sie das letzte Mal mit dem Megaphon durch die Fußgängerzone gelaufen und haben versucht, mit Menschen über ein Thema zu sprechen, das Ihnen wirklich wichtig ist? Vermutlich noch nie. Denn das würde Ihnen sicher nichts als verwunderte Blicke bescheren. Leider sieht Nachhaltigkeitskommunikation – im übertragenen Sinne – häufig genau so aus. Sie geht nur in eine Richtung. Und ob das Gegenüber die Botschaft verstanden hat oder was er oder sie dazu denkt: Das bleibt vollkommen offen. Dabei gibt es gute Gründe, das zu ändern – und Stakeholderdialoge als Wandel-Tool zu nutzen.

Stakeholderdialog

Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Stakeholderdialog“? Die klassische Definition lautet in etwa so:

Ein Stakeholderdialog ist ein strukturierter Austausch mit Personen oder Gruppen innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die zum Unternehmenserfolg beitragen (z. B. Mitarbeiter*innen) oder von den Auswirkungen der Unternehmenspolitik betroffen sind (z. B. Anwohner*innen).

Dabei sind unterschiedliche Formate denkbar: von Round-Table-Veranstaltungen über Workshops bis hin zu Einzelgesprächen. Fest in den Werkzeugkoffer eines jeden CSR-Managers gehören Stakeholderdialoge vor allem, weil sie neue Perspektiven ins Unternehmen bringt. Das ist gerade im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit besonders wichtig. Denn kaum eine Disziplin ist so komplex – und deshalb so sehr auf Austausch angewiesen – wie die Nachhaltigkeitsarbeit.

1. Themen und Risiken ausfindig machen

Welche Maßnahmen und Strategien sollte ein Unternehmen verfolgen, um möglichst nachhaltig zu wirtschaften? Antworten auf diese Frage zu finden, ist kein einfaches Unterfangen. Denn unweigerlich stößt man dabei auf unterschiedliche Interessen und Zielkonflikte. Trotzdem geht langfristig kein Weg daran vorbei, sich für unterschiedliche Belange zu öffnen. Ich würde sogar sagen: Der Unternehmenserfolg hängt davon ab, ob und wie Unternehmen diese Öffnung handhaben. Schließlich lassen sich im Dialog auch Risiken ausfindig machen, die andernfalls erst dann ans Tageslicht gekommen wären, wenn es fast schon zu spät ist. Um rechtzeitig auf gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren, braucht es den Austausch mit der Welt da draußen. Nur so lassen sich strategische Ansätze und Maßnahmen entwickeln, die ein Unternehmen wirklich zukunftsfähig machen.

2. partnerschaften eingehen

Nachhaltigkeit ist Teamwork. Kein Land, keine Stadt, kein Unternehmen kann die Herausforderungen unserer Zeit alleine bewältigen. Dafür braucht es die Fähigkeiten, Perspektiven und Ressourcen vieler. Und auch hier spielen Stakeholderdialoge eine wichtige Rolle. Sie sind ein guter Rahmen, um einen ersten Kontakt zwischen Unternehmen und anderen gesellschaftlichen Akteur*innen herzustellen. Aus dieser ersten zaghaften Begegnung können dann tiefergehende Partnerschaften entstehen, die Silos überwinden und gesellschaftliche Lösungen hervorbringen. Und das ist auch kommunikativ interessant. Ein Unternehmen, das mit Social Start-Ups, Think Tanks, NGOs oder Universitäten kooperiert, sendet eine klare Botschaft der Offenheit. Wer das für seine Kommunikation nutzt, kann auf diese Weise die eigene Reputation stärken.

3. lernen und besser werden

Feedback lässt uns wachsen. Es hilft uns, besser zu werden und zu verstehen, welche Erwartungen andere an uns haben. Das gilt nicht nur auf persönlicher Ebene, sondern auch für Unternehmen. Und – Sie ahnen es schon – auch das kann der Stakeholderdialog leisten. Er verhindert, dass Unternehmen ausschließlich im eigenen Saft schmoren und sich ständig um sich selbst drehen. Gerade etablierte Unternehmen profitieren von dem frischen Wind, den echter Dialog unweigerlich mit sich bringt. Denn auch sie können es sich nicht erlauben, still zu stehen. Nachhaltigkeit ist kein Trend, der irgendwann wieder vorbeigeht. Alle Unternehmen – ob jung oder etabliert, ob groß oder klein – müssen sich dieser Herausforderung stellen und Strategien und Managementansätzen immer wieder überprüfen und verbessern

fazit: Stakeholderdialoge als wandel-Tool

Wenn wir uns als Gesellschaft wandeln und unsere Wirtschaft auf nachhaltigere Beine stellen wollen, müssen wir miteinander reden. Unternehmen können und sollten diesen Dialog initiieren. Wie dieser Beitrag gezeigt hat, profitieren sie davon auf vielfältige Weise. Und sie sind es auch, die den Wandel in der Wirtschaft am Ende wirklich in der Hand haben. Klar: Für einen offenen Dialog braucht es etwas Mut. Er kann unbequem sein und vielleicht auch ein bisschen schmerzhaft. Lohnen tut er sich aber in jedem Fall!

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